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Der Große Palast von Oranienbaum thront auf einer Terrassen-Anlage in einem weitläufigen Park (Foto: ld/.rufo) | |
Zarenschloss Oranienbaum: Wegen Remont geschlossen
Wie Peterhof liegt auch dieser Palast auf einer leichten Anhöhe über der Ostsee. Die Residenz von Fürst Menschikow und später Zar Peter III. samt ihres riesigen Parks wurde zwar im Krieg nicht verwüstet, aber auch danach nie restauriert. Inzwischen wird hier intensiv gearbeitet.
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Deshalb sind Schloss und Park bis ins Jahr 2011 nicht zugänglich. Dann feiert Oranienbaum seinen 300. Geburtstag - und zumindest der Große Palast mit seiner Terrassen-Anlage, die Orangerie und der kleine Untere Park sollen dann wieder für das Publikum offen stehen.
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Schloss und Park Oranienbaum |
Adresse: Stadt Lomonossow, Dworzowy Prospekt 46
Anfahrt (ca. 45 km): Vorortzüge vom Baltischen Bhf. bis Oranienbaum. |
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Im weitläufigen und - zumindest vor der Generalsanierung - romantisch verwilderten Oberen Park ist der bereits sanierte sogenannte Rutschbahn-Berg eine besondere Attraktion. Leider ist die einst an den hohen Pavillon anschließende, gut 500 Meter lange Holzbahn für Roll-Schlitten nicht mehr erhalten.
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Katharinas einmaliges Lustschloss: Der "Chinesische Palast" Das wahre Kleinod des Schloss-Ensembles ist jedoch der Chinesische Palast: Das 17 Zimmer (davon vier in chinesischem Stil eingerichtet) zählende einstöckige Schlösschen ließ sich einst Katharina die Große als „Datscha“ im Rokoko-Stil bauen und einrichten.
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Katharinas Chinesischer Palast ist nur im Innern fernöstlich angehaucht (Foto: ld/.rufo) | |
Wie auch der Große Palast überstand es relativ unbeschadet den Lauf der Zeit – unter anderem dank der Tatsache, dass die Rote Armee während der Belagerung Leningrads im Zweiten Weltkrieg just in und um Oranienbaum einen Brückenkopf hielt. Die atemberaubende Vielfalt und Pracht des Lustschlosses verzaubert deshalb bis heute.
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Wie eine Zeitkapsel aus dem 18. Jahrhundert Zudem wurde bis zur jetzt laufenden General-Restaurierung am Chinesischen Palast herzlich wenig verändert. Es gab dort nicht einmal Elektrizität - und geheizt wurde mit Öfen und offenen Kaminen. Erhalten blieben auch die einmaligen Interieure, Intarsien-Fußböden und Wandmalereien.
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Eine besondere Rolle kommt dem Glasperlen-Kabinett zu, dessen Wandverkleidungen aus Bildteppichen bestehen, die aus abertausenden kleiner Glasperlen und Röhrchen gestickt wurden. Die Technik, Mosaike aus Glasperlen herzustellen, gilt in der Kunstgeschichte übrigens als „singuläres Phänomen“: Sie geriet alsbald darauf wieder aus der Mode – und in Vergessenheit.
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Wann diese Schatz-Schatulle wieder der Öffentlichkeit zugänglich sein wird, ist momentan nicht abzusehen. Es braucht noch viel Zeit und Geld …
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