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Soll nicht nur in der Erinnerung weiterleben, sondern auch real: Der Musik-Club Kamtschatka an historischem Ort (Foto: ld/rufo) | |
Dienstag, 19.06.2007
Viktor Zois Kult-Keller „Kamtschatka“ ist gerettet
St. Petersburg. Der legendäre Heizungskeller „Kamtschatka“ wird vor dem Untergang bewahrt: Gouverneurin Valentina Matwijenko verfügte bei einem Besuch in dem musealen Rockclub, die einstige „Kotelnaja“ zu erhalten.
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Der Heizkeller eines Wohnheims in der Uliza Blochina 15, in dem Ende der 80er Jahre Viktor Zoi, der Leadsänger der legendären Rockgruppe „Kino“, seinem offiziellen Job als Heizer nachging, war akut bedroht: Das heruntergekommene Gebäude sollte von der Stadt einem Investor übergeben werden, der hier nach einer Generalsanierung hochwertige Wohnungen einrichten möchte (Russland-Aktuell berichtete).
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Ein Heizungskeller als geheimer Treffpunkt des Rock-Undergrounds
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Für viele Fans ist der Musiker Viktor Zoi bis heute ein großes Idol: Wandmalerei im Kamtschatka-Hof (Foto: ld/rufo) | |
Die Nachbarschaft mit dem Musik-Club, der seit vier Jahren in diesen Mauern bestand, schien mit dem Bauprojekt jedoch nicht vereinbar. Doch angesichts des drohenden Verlustes dieses einmaligen Denkmals für die spätsowjetische Underground-Kultur regte sich Widerstand, der schließlich auch die Stadtregierung hellhörig machte.
Zois Arbeitsplatz war damals ein inoffizieller Treffpunkt der Leningrader Musikszene und wurde damit zu einem Ort, der für Petersburgs Rolle als „Heimat des russischen Rock“ steht.
Neue Bewohner müssen sich mit den Zoi-Fans anfreunden
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Nun sprach Matwijenko bei einer Besichtigung ein Machtwort: In den Übergabevertrag mit dem Investor wird die Erhaltung des rustikalen Musikkellers als Bedingung festgeschrieben – und zwar ohne alles glatt schleckenden „Euroremont“.
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„Der Wert dieses Ortes liegt in seiner Echtheit“, erkannte das Stadtoberhaupt. Sowohl der riesige Heizofen im Keller wie auch das Zoi-Denkmal im Hof soll erhalten bleiben.
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Als Dreingabe: Ein Rockmusik-Museum soll entstehen
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Damit nicht genug: Im Erdgeschoss über dem Heizkeller sollen 66 Quadratmeter für ein kleines Museum abgezweigt werden. Damit die Kultstätte der russischen Rockfans in Zukunft auch einen offiziellen Status hat, schlug der Smolny vor, sie zu einer Filiale des „Sergej-Kurjochin-Zentrums für moderne Kunst“ zu machen.
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(ld/SPZ)
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