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Eine der wichtigsten Innenstadt-Stationen der Petersburger Metro wird geschlossen (Foto: ld/.rufo) | |
Donnerstag, 02.10.2008
Metrostation Gorkowskaja für 14 Monate geschlossen
St. Petersburg. Die mehrfach angekündigte und aufgeschobene Schließung der Metrostation Gorkowskaja auf der Petrograder Seite wird am 11. Oktober Realität. Die Generalsanierung dauert über ein Jahr.
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Durch die Schließung der Station werden einige touristisch wichtige Sehenswürdigkeiten am Nordufer der Newa bedeutend schlechter zu erreichen sein: Im Umfeld der Station auf der blauen Linie befindet sich die Peter-Pauls-Festung, die „Aurora“, das Häuschen Peters des Großen, der Zoo und das Artillerie-Museum.
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Zum letzten Mal war die Schließung zum „Remont“ auch unter Verweis auf die anbrechende Tourismus-Saison im Frühjahr verschoben worden. Zuvor war sie ebenfalls nicht einmal aufgeschoben worden – offensichtlich deshalb, weil ursprünglich die Idee im Raum stand, während der Bauarbeiten am Rolltreppentunnel und dem oberirdischen „Vestibül“ an dieser Stelle auch noch gleich eine mehrstöckige Ladenpassage zu errichten.
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Kein Shopping-Center im Park Dieses Projekt kam aber nicht in die Gänge: Ein offenbar sehr eilig angefertigter Entwurf wurde vom städtischen Bau-Beirat förmlich in der Luft zerrissen: So nahe an herausragenden Petersburger Architektur-Denkmälern wie der Festung, der Moschee und den Jugendstil-Ensembles der umliegenden Straßen dürfe kein gesichtsloser Glaskasten entstehen, hieß es damals. Außerdem ist die Gorkowskaja die einzige Metrostation in der Innenstadt, die in einem Park steht.
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Jetzt schwor Metro-Vizechef Wladimir Lysenkow Stein und Bein, dass während der 14 Monate dauernden Generalsanierung der Station kein derartiges Projekt mehr geplant sei. Der runde, enge, ziemlich unansehnliche und zudem noch baufällige Eingangs-Pavillon aus den 60er Jahren soll im Rahmen der etwa 4 Mio. Euro teuren Arbeiten jetzt allerdings großzügiger angelegt werden.
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Keine Freude: Die Ausweichstationen und -routen Etwa 90.000 Menschen nutzen die Station täglich – und müssen sich nun neue Wege zur Arbeit oder nach Hause suchen, wenn in Zukunft die Züge vom Newski Prospekt gleich bis zur „Petrogradskaja“ durchfahren. Diese Station sei als Ausweich-Ausgang dabei weinig geeignet, so Lysenkow – sie sei schon heute dem Passagieraufkommen nicht mehr gewachsen.
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Und am Knotenpunkt Newski Prospekt/Gostiny Dwor gibt es momentan auch schon genug Probleme, da einer der drei Ausgänge im August nach einem Wassereinbruch ebenfalls für länger zu Reparaturen gesperrt werden musste.
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Besser Stationen auf anderen Linien ansteuern Als Alternative empfehlen die städtischen Verkehrsplaner deshalb die Metrostationen Ploschtschad Lenina (auf der Wyborger Seite am Finnländischen Bahnhof), die Sportinwnaja auf der Petrograder Seite und die Wassileostrowskaja auf der Wassili-Insel.
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Sie sind mit der still gelegten Gorkowskaja durch die Straßenbahnlinien 6 und 40 verbunden. Auf diesen Linien sollen ab 11. Oktober zusätzliche Trams eingesetzt werden – insgesamt 34. Nach Plan sollte deshalb hier alle vier bis fünf Minuten eine Straßenbahn verkehren.
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Doch das ist ein theoretischer Wert. Faktisch bilden sich tagtäglich auf und vor der Tutschkow- und der Sampsonjewski-Brücke lange Staus, bei denen die Autos ganz selbstverständlich auch die Tram-Schienen mit okkupieren.
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Die Verkehrspolizei hat der Stadt zugesagt, auf dieser Route ihre Beamten verstärkt einzusetzen. Ob dies aber ausreicht, um dem ÖPNV freie Fahrt zu gewähren, wird sich weisen.
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