Bei den Feiern vor einem Jahr war der Andrang groß, aber nicht jeder bekam etwas zu sehen ... (foto: ld/rufo)
Mittwoch, 26.05.2004
Petersburg hat schon wieder Geburtstag
St. Petersburg. Im vergangenen Jahr wurde der 300. Stadtgeburtstag unter internationaler Aufmerksamkeit groß gefeiert. Dementsprechend sollte alles perfekt sein, so dass die Petersburger von den offiziellen Veranstaltungen kaum etwas hatten. Nun steht ein krummes Jubiläum an: Petersburg wird 301 - und diesmal sind tatsächlich alle herzlich eingeladen.
Das Geburtstagsprogramm ist üppig. Denn das Stadtjubiläum am 27. Mai wurde zeitlich mit den „Moskauer Tagen in St. Petersburg“ zusammengelegt, die bis zum 29. Mai das Veranstaltungsprogramm mitbestimmen. Daraufhin werden die Feierlichkeiten nahtlos in eine wahre Welle klassischer Musikhöhepunkte übergehen. Denn Sonntag und Montag stehen ganz im Zeichen Michail Glinkas. Der berühmte russische Komponist, der unter anderem in Petersburg studiert hat, wurde am ersten Juni vor 200 Jahren geboren.
Zum Geburtstag werden traditionell am Denkmal Peters I., dem „Ehernen Reiter“, am Donnerstag um 10 Uhr Blumen niedergelegt. Neben der Gouverneurin Valentina Matwienko, dem Präsidentenvertreter der Nord-West-Region Ilja Klebanow wird auch Moskaus Bürgermeister Jurij Luschkow dabei sein. Kurz nach halb elf am Abend starten dann von der Peter-und-Paul-Festung aus die Leuchtraketen, um mit einem großen Feuerwerk auf die kommenden Feierlichkeiten einzustimmen. Sage und schreibe 44 Veranstaltungen erwarten die Petersburger in den darauf folgenden Tagen, wobei Moskau den größeren finanziellen Anteil dafür trägt, während fünf Millionen Rubel aus dem Stadtbudget kommen.
Ein Höhepunkt ist etwa am 27. Mai die Truppenparade, bei der 800 Kadetten auf dem Schlossplatz antreten werden. Als besonders sehenswert gilt auch die Eiskunstlauf-Show jeweils um 19 Uhr am 28. und 29. Mai im „Eis-Palast“. Am Sonnabend wird dann die IV. Internationale Karnevalsparade von 15 bis 17.30 über den Newski-Prospekt ziehen, die vor allem Kinderherzen höher schlagen lassen wird. Gekleidet wie am Hofe Katharinas II. wollen die Teilnehmer in diesem Jahr die Augen der Zuschauer verwöhnen.
Auch die Gouverneurin wird mitlaufen, sich jedoch dem Ritual entziehen, bei dem das Halstuch oder eigentlich ja der Schlips abgeschnitten wird. Stattdessen lassen sich ein paar Regierungsmitglieder und Mitarbeiter der Administration auf den Karnevalsbrauch ein.
Ein buntes Konzert- und Unterhaltungsprogramm wird die Besucher am Sonnabend ab 20 Uhr erneut ins Stadtzentrum locken. An den Ufern der Newa, auf der Strelka der Wasili-Insel soll zu Tanz und Musik gefeiert werden. Und damit nicht schon gegen elf Uhr eine Massenflucht in Richtung Metro losbricht, wird diese erst eineinhalb Stunden später als üblich ihren Betrieb einstellen.
Am Sonntag werden vom Schlossplatz aus klassische Töne mit dem Wind in die Straßen der Newa-Stadt getragen. Zu Ehren Glinkas wird es ab 16 Uhr den ganzen Nachmittag ein Konzertprogramm auf dem Schlossplatz geben, während sich am Montag im Mariinski-Theater für die Premiere der Glinka-Oper „Das Leben für die Zaren“ der Vorhang hebt..
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Bei all den Feiertags-Höhepunkten sieht die Vorsitzende des Kulturkommitees, Nadeshda Kuschtschenkowa, nichtsdestotrotz Reformbedarf. So sagte auf einer Pressekonferenz, dass ein breites Konzept erarbeitet wird, um die Organisation und die Finanzierung der Feste zu verbessern. Insbesondere sollte ihrer Meinung nach auch außerhalb des historischen Zentrums der Stadt zu Veranstaltungen geladen werden: „Nicht nur das Zentrum sollte geschmückt sein und nicht nur dort sollten Aufführungen stattfinden, sondern auch in den Außenbezirken.“, erklärte sie.
(mga/.rufo)
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Die zwei Türme: Die goldene Kuppel der Isaaks-Kathedrale und die Nadel der Admiralität markieren weithin sichtbar das Petersburger Stadtzentrum. (foto: ld/rufo)