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Schnell und bequem zum Flughafen - davon träumt Petersburg seit Langem. (Foto: fontanka.ru) | |
Mittwoch, 09.02.2011
Pulkowo bekommt bis 2014 zwei Flughafenbahnen
St. Petersburg. Ab 2014 soll der Petersburger Flughafen durch zwei Bahnlinien an die Stadt angeschlossen werden. Neben der länger geplanten Straßenbahn wird es auch eine privat finanzierte Zuganbindung geben.
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Einzelheiten zu den beiden Vorhaben erläuterte am Dienstag der Vorsitzende des städtischen Komitees für Investitionen und strategische Projekte Alexej Tschitschkanow auf einer Pressekonferenz.
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Drei Milliarden Rubel gespart Die Inbetriebnahme der Schnellstraßenbahn vom Moskauer Bahnhof nach Pulkowo wird zeitlich nach hinten versetzt – statt 2013 wird jetzt von 2014 gesprochen. Dafür wird das Projekt billiger: Durch die Ausnutzung bereits vorhandenen Strecken sollen statt 19 Millionen Rubel (475 Millionen Euro) nur noch 16 Milliarden (400 Millionen) ausgegeben werden.
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Früher war geplant gewesen, die Schnellbahn parallel zur Pulkowoer Chaussee anzulegen, jetzt soll sie direkt über die Straße führen, deshalb können drei Milliarden Rubel eingespart werden. Skeptiker sind allerdings der Meinung, dass dadurch der Autoverkehr auf der Ausfallstraße stark behindert wird und Petersburg einen weiteren staugeplagten Verkehrsabschnitt bekommt.
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Die Straßenbahn soll unterwegs 30 Mal Halt machen und für die Fahrt vom Moskauer Bahnhof zum Flughafen 57 Minuten brauchen. Von Pulkowo bis zur nächsten Metrostation „Swjosdnaja“ soll die Reise nur 15 Minuten dauern.
Vorhandene Strecken nutzen Das zweite Projekt mit dem Namen „Aeroexpress“ lehnt sich in seiner Konzeption an die Moskauer Flughafenzubringer an. Das Unternehmen gehört zu 50 Prozent der russischen Eisenbahn RZD und zu jeweils 25 Prozent den beiden Unternehmern Iskandar Machmudow und Andrej Bokarew.
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Auch diesem Konzept liegt (zumindest teilweise) die Nutzung bereits vorhandener Gleisführungen zugrunde. Laut Tschitschkanow wird der dort liegende Eisenbahnhalbring in die Planung mit einbezogen. Neu gebaut werden muss lediglich ein Zubringer über die Pulkowoer Chaussee bis zum Flughafen.
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Anfang 2012 soll mit den Arbeiten begonnen werden, die etwa 2,5 Jahre dauern. Zum Einsatz sollen Züge in der Art des Desiro von Siemens kommen. Sie sollen zwischen sechs Uhr am Morgen und Mitternacht mit einem Intervall von 15 Minuten fahren. Weil sie ohne Zwischenhalt fahren, dauert die Reise nur eine halbe Stunde.
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Etwa drei Millionen Passagiere sollen auf diese Weise jährlich transportiert werden. Die Investitionen belaufen sich auf etwa 13 Milliarden Rubel (also weniger als die städtische Straßenschnellbahn) – die RZD deckt acht Milliarden davon ab. Die Stadt Petersburg ist finanziell nicht involviert.
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Kollaps am Baltischen Bahnhof? So weit, so gut: Schnell und bequem zum Flughafen und zurück zu kommen, ist seit Langem der große Traum der Petersburger und der Petersburg-Besucher. Wenn es irgendwann zwei Angebote gibt, kann dies nur erfreuen.
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Kritiker sehen aber auch bei dem Privatprojekt Hindernisse. Sie sind der Meinung, der Baltische Bahnhof mit seiner veralteten Infrastruktur könne solch ein Passagierauf -kommen nicht verkraften. Zwar sind neue Bahnsteige für den Express geplant, aber die eh notorisch überanspruchte Metrostation würde endgültig einen Kollaps erleiden.
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